Und dann ging plötzlich alles sehr schnell: Die "Ruhende Frau", ein Werk des Schweizer Bildhauers Fritz Huf aus dem Jahr 1923, steht wieder an ihrem Ort neben dem Schloss! Unser Dank geht an alle, die uns in den letzten zwei Jahren auf so vielfältige Weise unterstützt haben!
Die Spiegelrahmen sind fertig!
Alle Fehlstellen sind so fachgerecht wie kunstvoll ergänzt, und so sind die beiden wundervollen Spiegelrahmen wieder an ihrem Platz im Gartensaal zu bewundern.
Möglich war das ein weiteres Mal durch die Spenden unserer vielen Unterstützer und das gute Zusammenwirken mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
Alle, die in den vergangenen Monaten eines unserer Kunstwerke erworben haben, aber auch die Besucher unserer Veranstaltungen und die teilnehmenden Künstler und Vortragenden haben zu diesem wunderbaren Ergebnis beigetragen.
In einem nächsten Schritt sollen die Ergänzungen noch eine sehr zurückhaltende FARBIGE FASSUNG erhalten. Auch hierzu sind Spenden beim Förderverein, aber selbstverständlich auch bei der Stiftung immer hochwillkommen!
Die STIFTUNG PREUSSISCHE SCHLÖSSER UND GÄRTEN gibt bekannt, die WELT berichtet (s. AKTUELL):
Freitag, 24. März 2017, 11 Uhr
Schloss Schönhausen, Tschaikowskistraße 1, 13156 Berlin
Die wechselvolle Geschichte des Schlosses Schönhausen - Sommerresidenz der preußischen Königin Elisabeth Christine, oberstes Regierungsgebäude und später Gästehaus der DDR - ist um eine Facette reicher: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) kann zwei großformatige Tapisserien aus dem frühen 18. Jahrhundert restauriert der Öffentlichkeit präsentieren.
Die kostbaren Wandteppiche wurden 1713 im flämischen Oudenaarde für die Königswohnung im ostpreußischen Schlobitten in Auftrag gegeben. Auftraggeber war die Familie Dohna, die einflussreich über 400 Jahre das Schicksal Preußens und der Hohenzollern begleitete und direkt mit Schönhausen verbunden war.
Zu verdanken ist die Präsentation dem Förderverein Schloss & Garten Schönhausen e.V.: Für die Restaurierung sammelte er 5.200 Euro u.a. durch den Verkauf von speziellen Kunstaktien an interessierte Bürger.
Wir laden Sie herzlich ein, die Tapisserien am Freitag, dem 24. März 2017, um 11 Uhr im Schloss Schönhausen zu begutachten. Es erwarten Sie SPSG-Schlösserdirektor Dr. Samuel Wittwer sowie die Restauratorin Anita Gerlach."
Besuch des Fördervereins in der Restaurierungswerkstatt
Am 21. März 2015 besuchte der Förderverein die Teppichrestauratorin Frau Anita Gerlach in ihrer Werkstatt. Die Vereinsmitglieder konnten sich durch die ausführlichen und sehr anschaulichen Erläuterungen ein Bild von den Besonderheiten gerade dieser flämischen Tapisserie aus dem Schlobitten-Inventar machen. Es wurden viele Fragen gestellt und beantwortet. Aus dem Werkstattbesuch wurde eine hochinteressante Kurzeinführung in die Praxis der Teppichrestaurierung.
März 2015
Der Teppich hat Glück
Ein Werkstattbesuch im brandenburgischen Thyrow
Es ist ein Fest für die Sinne. Wie gebannt hören wir acht Mitglieder unseres Fördervereins am heutigen Samstag den Geschichten von Anita Gerlach zu. Sie erzählt über drei Stunden lang: über Zufälle, die sie zur Meisterin in der Kunst des Handwebens machten; über Mutmacher wie ihre Eltern, ihren Mann und ihre zwei Kinder; über stundenlange Fahrten zwischen ihrem Wohnort Thyrow mit dem „Sputnik“ um Westberlin herum zu ihrem langjährigen Arbeits- und Lernplatz Museum für Deutsche Geschichte in Berlins Mitte; über ihren engagierten Weg zu einer begehrten Restauratorin. „Ich habe jeden Tag in meinem Leben Arbeit gehabt“, sagt die über Siebzigjährige stolz. Da sie ihre Werke sorgfältig dokumentiert, bietet ihre Werkstatt uns Gästen einen Einblick in ihr reiches Schaffen: An der Wand hängt eine Plakat von der Sonderausstellung des Arnstädter Schlossmuseums von 2010. In 20 Jahren hat Anita Gerlach die 11 kunsthistorisch wertvollen flämischen Tapisserien aus dem 16. Jahrhundert restauriert. Im Bücherschrank reiht sich Dokumentation an Dokumentation. Sie berichten von einem wieder hergerichteten Sitz der JU 52, von einem strahlenden Seidenkleid und vielem mehr.
Ihr Können war der Grund, warum die Jagdtapisserie aus der Sammlung Schlobitten von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ihren Händen anvertraut wurde. Dieser arg verschlissene, gerissene, löchrige, aber so wertvolle drei mal fünf Meter große Teppich aus dem Schloss Schönhausen dominiert die Werkstatt seit zwei Jahren. Die Meisterin erklärt anschaulich, wie sie Quadratzentimeter für Quadratzentimeter stopft, flickt, färbt, näht. Gut die Hälfte hat sie geschafft. Auch für uns Laien ist deutlich erkennbar, wo ihre geübten Hände bereits gearbeitet haben. Wir kommen aus dem Staunen und Bewundern gar nicht mehr heraus.
Bei unserem Besuch erleben wir das Können einer couragierten Frau. Sie gibt uns eine Einführung in den Umgang mit textilen Schätzen: vom Einsatz von Seifenkrautwurzeln zum Waschen der Teppiche bis zum Verhalten von Wolle und Seide in Schlössern und Kirchen. Aber nicht nur das. Anita Gerlach hüllt uns die ganze Zeit in Wärme. Sie hat für uns gebacken, Kaffee bereitet, und zum Abschluss umarmt sie uns.
Die Jagdtapisserie war das erste Projekt, für das wir als Förderverein Geld gesammelt haben. Das Kunstwerk wird gerade wiedergeboren bei Anita Gerlach. Wir wollten sehen, wie das geht. Die Meisterin sagte es mehrfach an diesem Vormittag: „Der Teppich hat Glück.“
Almuth Hartwig-Tiedt
Die Jagdtapisserie geht in die Restaurierungswerkstatt
Am Mittwoch, den 25.09.2013, konnte der Förderverein dank zahlreicher Spenden den Betrag von 5200,- Euro an Herrn Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), überreichen.
Anlässlich der feierlichen Übergabe in den Räumen des Schlosses Schönhausen gab Herr Dr. Dorgerloh seinerseits bekannt, dass nun auch die übrigen Mittel für die restauratorische Vollendung der Jagdtapisserie durch den Schlossbereich Schönhausen und die Stiftung bereitgestellt werden können. Der Förderverein ist stolz darauf, hierzu den inspirierenden Anstoß gegeben zu haben!
Der über 300 Jahre alte Wandteppich aus dem Inventar des zerstörten Schlosses Schlobitten befindet sich noch in der Restaurierungswerkstatt. In den kommenden Monaten werden die zahlreichen Schäden im Gewebe Faden für Faden repariert – ein technisch und handwerklich extrem aufwändiger Prozess, der seine Tücken manchmal erst im Lauf der fortschreitenden Arbeiten offenbart. So leider auch in diesem Fall!
Deshalb hat sich die Restaurierung der riesigen Tapisserie (5 x 2,90 m) so lange hingezogen. Im Dezember, wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, wird es endlich soweit sein. Dann nimmt der kostbare Behang endlich seinen vorgesehenen Platz in der Ausstellung ein!
Wir danken noch einmal allen Spendern, die zum Erfolg unserer Aktion beigetragen haben!
Die Jagdtapisserie war nur der Beginn für weitere Förderprojekte, für die wir uns in Abstimmung mit dem Schlossbereich Schönhausen und der Stiftung auch weiterhin einsetzen werden.
Abbildung: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg